“Führen” wird gerne mit “verwalten” verwechselt. Wer seine Arbeit über Excel definiert, führt nicht, sondern verwaltet. Gearbeitet haben sie nur, wenn die Tabellen schön voll sind. Sie arbeiten nicht nur die geforderten (und kontrollierten) acht Stunden, sondern weit darüber hinaus. Daraus resultiert letztendlich, dass zu viele Aufgaben in der Führungsebene erledigt werden, obwohl sie da nicht hingehören. Überlastung, Burn-Out und die persönliche Wahrnehmung, nur noch Probleme lösen zu müssen, sind die Folge.

Neben der Idee, unentbehrlich zu sein, treibt auch viele Manager zudem noch der Kontrollwahn um. Kontrolle setzt zwei Dinge voraus: Latentes Misstrauen gegenüber Mitarbeitern und die nach meiner Ansicht völlig antiquierte Idee der Deutungshoheit. Letztere ist der Tod jeglicher Kreativität und damit des intrinsischen Engagements. Es mag sein, dass einzelne Menschen ausgewiesene Experten auf ihrem Gebiet sind. Mit der Annahme der Deutungshoheit haben sie ihren Anspruch auf Exzellenz verwirkt. Durch die Einbindung anderer Menschen in eine neue Aufgabe besteht eine riesige Chance, dass diese lernen, sich zu engagieren und neue Sichtweisen einzubringen. Daraus profitiert dann das System.